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Doppelrezension im Tagesspiegel

"Die bescheidene Aufklärerin" – Rezension von Hendrikje Schauer der Bände 3 und 6 der Kritischen Gesamtausgabe im Tagesspiegel vom 3.2.2019.

News from Feb 05, 2019

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Endlich ehrt die Welt Hannah Arendt mit einer Kritischen Gesamtausgabe – projektiert auf 17 Bände, die bis 2030 bei Wallstein erscheinen sollen. Vom digitalen Versprechen der Ausgabe, die als Hybrid-Edition angelegt ist, muss man noch bis zum Ende des Jahres schweigen, wenn der Launch der Webseite ansteht. Dort werden die Varianten noch genauer nachvollziehbar sein. Die gedruckten Bände wollen die Herausgeber, trotz aller textkritischen Arbeit, als Lesetexte verstanden wissen. Das ist auch gut so, denn Arendt gab es bisher, anders als viele ihrer männlichen Philosophenkollegen, nicht in einer integralen Ausgabe.

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Die stärkste Herausforderung liegt in Arendts Trans- oder Interdisziplinarität. Entsprechend finden im Herausgeberteam Literaturwissenschaften, Geschichte, Philosophie, Politikwissenschaft zusammen. Macht das die Ausgabe zu einem unlesbaren, wissenschaftlichen Klotz? Bisher nicht! Die Bände liegen nicht nur gut in der Hand, sie lassen sich tatsächlich als Lesetexte benutzen. Der Kommentarteil ist knapp und pointiert (jeweils etwa ein Drittel), wenngleich nicht immer didaktisch hinführend. Das ist kein Manko, sondern macht die Ausgabe alterungsresistent.

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Keywords

  • Arendt
  • Modern Challenge of Tradition
  • Sechs Essays
  • Tagesspiegel